Mit dem Ledger Nano X bringen die Sicherheitsexperten von Ledger ein neues Flaggschiff auf den Hardware-Wallet-Markt, das es in sich hat. Bis zu 100 Apps gleichzeitig können Nutzer auf dem Gerät installieren und mit der Bluetooth-Integration kann man den Nano X sogar unterwegs nutzen. Wie sicher ist die Königsklasse unter den Hardware Wallets und wem würden wir das Gerät empfehlen? Unser Review.
Mit 149 Euro ist der Ledger Nano X deutlich teurer als sein Vorgänger Ledger Nano S
Mit Ledger Live hat das Unternehmen die wohl übersichtlichste Wallet-Software überhaupt auf den Markt gebracht. Das Interface ist ansprechend und benutzerfreundlich, sodass auch Newcoiner problemlos zurechtkommen. Neben dem Anlegen verschiedener Unterkonten können Nutzer ihre Coins sogar direkt für das Staking zurücklegen. Auch der Kauf von BTC und Co. geht unkompliziert direkt über Ledger Live. Positiv ist auch, dass fortgeschrittene Nutzer Features wie Coin Control nutzen können. Dabei kann der Nutzer selbst auswählen, welche UTXO für die Transaktion verwendet werden soll und so Transaktionskosten sparen und seine Privatsphäre verbessern.
Mit 149 Euro ist das Gerät deutlich teurer als der Ledger Nano S Plus
Der Ledger Nano X unterstützt mehr als 5.500 Coins und Token. Hier kommen also die allermeisten Altcoin-Enthusiasten auf ihre Kosten. Nutzer können bis zu 100 Apps gleichzeitig auf dem Gerät installieren.
Ferner können Nutzer über die DeFi-Plattform Compound mit USDT, USDC und DAI Yield Farming betreiben und Zinsen einstreichen. Hier zeigt Ledger, dass das Unternehmen auf neue Entwicklungen in der Branche schnell reagiert. Das Staking von Tezos, Tron
Das Gerät hat 2 verschiedene, unabhängig voneinander agierende Chips verbaut. Der Secure-Element-Chip interagiert mit den sicherheitsrelevanten Eigenschaften des Geräts wie den Keys und den auf dem Display gezeigten Informationen. Unterdessen ist der STM32-Chip für die Kommunikation mit den verbundenen Geräten zuständig. Selbst wenn letzterer kompromittiert werden sollte, führt dies nicht zum Verlust der Schlüssel, da jede Handlung nochmal auf dem Ledger-Display verifiziert werden muss. Wir finden: Ledger hat hier eine Sicherheitsinfrastruktur gebaut, auf die man sich verlassen kann.
Das Gerät und alle sicherheitsrelevanten Eigenschaften sind ferner ANSSI-zertifiziert. Die französische Regierungsbehörde Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information untersteht dem Verteidigungsministerium und prüft IT-Infrastruktur auf Schwachstellen.
Obwohl die Bluetooth-Integration als Schwachstelle kritisiert worden war, gibt es bisher keine Hinweise auf Kompromittierungen. Ledger garantiert, dass kritische Daten wie der Private Key immer auf dem Gerät verbleiben. Selbst wenn die Bluetooth-Verbindung gehackt würde, kämen Angreifer nicht an die auf dem Secure Element abgelegten Daten. Wer noch Bedenken hat, kann die Bluetooth-Funktion aber auch einfach ausschalten und das Gerät via USB-C-Kabel nutzen.
Im Juni 2020 wurde die Kundendatenbank von Ledger SAS gehackt. Betroffen waren nach Unternehmensangaben 270.000 Kunden, andere Quellen berichten von einer Million Kunden. Dabei wurden teilweise die kompletten Datensätze entwendet, die u. a. Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse enthielten. Diese Datensätze wurden darüber hinaus in entsprechenden Foren weiterverkauft. Betroffene wurden daraufhin monatelang Opfer von Phishing-Attacken via SMS und E-Mail und erhielten fragwürdige Telefonanrufe dubioser Unternehmen. Außer mit einer Entschuldigung kam Ledger den Geschädigten in keiner Weise entgegen.
Wenn der Schuh doch einmal drückt, ist der Support zur Stelle. Das Unternehmen hat eine eigene Website inklusive FAQ und Blog-Artikel zu den dringendsten Fragen rund um die Produktpalette. Erfreulich ist auch, dass Ledger darauf hinweist, niemals seinen 24-Wörter-Seed preiszugeben (aus dem Seed lassen sich alle Private Keys berechnen, die auf dem Gerät abgelegt sind).
Neben der FAQ-Seite gibt es auch die Möglichkeit, per Mail um Hilfe zu bitten. Aus persönlicher Erfahrung können wir sagen, dass der Support immer schnell zur Stelle war. Gut gefallen hat uns auch der Blog. Auf der Ledger Academy können Krypto-Enthusiasten über Best Practices wie die sichere Verwahrung des Seeds lernen.
In Sachen Nutzerfreundlichkeit hat der Ledger Nano X im Vergleich zu seinem Vorgängermodell Nano S einen mittelgroßen Quantensprung hingelegt. Der Nano X ist nicht nur über die Desktop-Version der Software bedienbar, sondern auch per Mobile App. Dafür baut das Gerät eine sichere Bluetooth-Verbindung zum Android- oder iOS-Partnergerät auf und kann so Transaktionen auch unterwegs signieren. Außerdem ist das Display des Nano X mit 128 x 64 Pixeln höher auflösend und etwas größer als das des Vorgängers. Während der Ledger Nano S
Bei der Bedienbarkeit macht Ledger mit dem Nano X einen deutlichen Schritt nach vorne. So ist das Display größer und schärfer und auch die Knöpfe wurden von der Oberseite auf die Vorderseite des Geräts verlagert und fallen etwas handlicher aus. Auch die Bluetooth-Integration ist eine positive Neuerung. So lässt sich der Nano X problemlos mit der Ledger Live App für iOS und Android verwenden. Gut gefällt uns daran, dass sie kein Muss ist, sondern optional genutzt werden kann. Wem die kabellose Datenübertragung nicht geheuer ist, kann das Gerät problemlos per USB-C-Kabel betreiben.
Einen deutlichen Schritt hat Ledger auch im Hinblick auf die Speicherkapazität gemacht. Während der Nano S lediglich 6 Apps zeitgleich speichern konnte, laufen auf dem Nano X bis zu 100 Apps. Multicoiner haben mit dem neuen Flaggschiff also ihre hellen Freuden.
Hier findest du Ausschnitte aus dem Ledger Nano X Interface.